Veniamin Kaverin

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Veniamin Kaverin (Pseudonym für Veniamin A. Zilʼber), geboren am 6. (19.) 4. 1902 in Pskov. Die Eltern waren Musiker. Besuch des Pskover Gymnasiums. 1918 Übersiedlung nach Moskau, Beendigung des Gymnasiums, Eintritt in die historisch-philologische Fakultät der Universität Moskau. 1920 Übersiedlung nach Petrograd. Gab auf Veranlassung von Jurij Tynjanov das Gedichte-Schreiben auf. Bis 1924 Studium der russischen Philologie an der Petrograder Universität und der Orientalistik am Institut für lebendige östliche Sprachen. Zu seinen Lehrern in Literaturgeschichte und -wissenschaften zählt er die Theoretiker der Formalen Schule: Jurij Tynjanov, Boris Ejchenbaum, Viktor Šklovskij. Verfasste 1920, anlässlich eines Preisausschreibens, die erste Erzählung: „Odinnadcataja aksioma“ (Das elfte Axiom). Seit 1921 Mitglied der literarischen Gruppe „Die Serapionsbrüder“. Nach 1924: Lehraufträge für Literaturgeschichte und zeitgenössische Literatur am Haus der Kunstgeschichte (Dom istorii iskusstv). Heiratete Lida Tynjanova, die Schwester Jurij Tynjanovs. 1941–1945 Kriegsberichterstatter. Setzte sich nach Stalins Tod – u. a. als Mitherausgeber des zweibändigen Almanachs „Literaturnaja Moskva“ – für die Rehabilitierung verfolgter Schriftsteller ein; in den 1960er Jahren verteidigte er öffentlich Werke Solženicyns und protestierte u. a. gegen die Einweisung von Žores Medvedev in eine Anstalt für Geistesgestörte. Veniamin Kaverin starb am 4. 5. 1989 in Moskau.

*  6. April 1902

†  4. Mai 1989

von Gisela Erbslöh

Essay

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